Wir sezieren Augen

Als besonderes Angebot durften die Kinder der Klassen 5 A und C sowie der 6 B Schafs- bzw. Rinderaugen sezieren. Nach einigen Überlegungen meldeten sich die meisten Kinder für den Versuch an. 

In letzter Zeit haben sich die Kinder mit dem Aufbau eines Auges beschäftigt und auch schon jede Menge über Licht und den Sehvorgang gelernt. Dazu gab es natürlich auch schon diverse Versuche. 

Nun sollte also der Aufbau eines Auges "in echt" erforscht werden. Mit großer Neugier - und sicher auch einem etwas flauem Gefühl im Bauch begaben sich die Klassen in den NaWi-Raum, wo neben dem Sezierbesteck (der Umgang damit wurde zuvor an "vegetarischen Objekten" geübt)  ein Auge auf jede Gruppe wartete. 

Nachdem die erste Scheu überwunden war, mussten zunächst die Augenmuskeln und die Reste der Bindehaut entfernt werden. Gut war auch der Sehnerv zu erkennen. 

Die schwierigste Aufgabe - die auch am meisten Überwindung kostete - war es, die beeindruckend stabile Lederhaut zu zerschneiden. Nachdem das endlich gelungen war, konnten fast alle Gruppen die Linse freipräparieren. Nun sollte getestet werden, ob die Linse die Schrift auf den Zeitungen vergrößern kann - das gelang jedoch nicht überall, weil Linse und Hornhaut schon stark eingetrübt waren. 

Wir denken, dass die Kinder in diesen Stunden sehr viel gelernt haben: 

  • Über den Aufbau des Auges - und den Unterschied zwischen Modell, Abbildung und der Natur. 
  • Wie Biologen, Mediziner etc. arbeiten - insbesondere den Umgang mit Schere, Nadel, Skalpell. Auch die Erfahrung, mal über eine Stunde lang Handschuhe tragen zu müssen, war viel wert.  
  • Welche Grenzen sie selbst haben: Es gab Kinder, die eigentlich nur zuschauen wollten, dann aber ruhig und konzentriert mitarbeiteten. Andere stellten entgegen ihren Erwartungen fest, dass die Übung doch zuviel für sie war und verließen den Raum. Das ist natürlich auch eine wichtigen Erfahrung. 

 Vielen Dank an die Fleischerei Niemann in der Modersohnstraße, die  uns diese besonderen Stunden ermöglichte. 

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